Mittwoch, 13. Januar 2016

Mal etwas ganz anderes ...

Nach langer Stille (zu viel zu tun in zu kurzer Zeit) möchte ich heute einen etwas anderen Post schreiben. Nein, ich MUSS einen anderen Post schreiben.2015 war für uns als Familie wenig spannend und verstrich ohne große Ereignisse. Zugegeben, die vergangenen Jahre sind auch schwer zu toppen (neue Wohnung, Heiraten, Baby). Für 2016 haben wir wieder einen Meilenstein auf der Agenda. Die 90m² Altbauwohnung wird uns zu eng. Ein Umzug innerhalb der Stadt zur Miete scheint uns eher unattraktiv. Wir haben das Gefühl, wir sind an dem Punkt "etwas eigenes" zu wollen.

Schon länger habe ich ein Auge auf den Immobilienmarkt innerhalb der Stadt und im näheren Umfeld. Ein oder zwei Mal (in über einem Jahr) hatte ich ein interessantes Exposé vor mir. Allerdings waren wir einfach noch nicht so weit. Etwas wehmütig muss ich sagen: leider. Rückblickend haben wir uns ein sehr interessantes Angebot durch die Finger gehen lassen. Jammern hilft uns jedoch gar nicht weiter.In den letzten Tagen und Wochen haben wir als Paar viel darüber gesprochen, was wir wollen und welchen Budgetrahmen wir haben. So notwendig diese Gespräche auch sind, können sie auch frustrierend sein. Die Vorstellungen gehen zum Teil recht weit auseinander.Mein Mann ist eher genügsam: Keine Budgetüberschreitung.Ich bin da etwas ausführlicher: ausreichend Platz, keine Siedlungslage, mit Garten,  und mit Charakter (Altbau).Per Handy App wurde ich vergangene Woche ein neues Expose aufmerksam. Ich musste es nur kurz überfliegen und spürte schon das Adrenalin ansteigen. Es scheint alles zu passen: Baujahr um 1900, saniert und recht gut in Schuss. Über 200m² Wohnfläche und ein Garten, der nicht zu groß ist und trotzdem ausreichend Platz für Sandkasten und Kartoffelbeet bietet. Vor allem passte es wunderbar ins Budget und lässt noch Spielraum für Umbauten. Die Lage betrachtete ich als unproblematisch. Scheinbar in der Gegend, aus der mein Mann stammt und da war dann auch gleich der Gedanke „das ist ja nicht so weit weg“.


Also schickte ich das Expose meinem Mann. Er amüsierte sich über die Lage („Was? So weit aufs Land willst du?“). Trotzdem fand auch er es interessant. Am Abend als das Kind im Bett war, besprachen wir die Option. Erst zu diesem Zeitpunkt wagte ich einen genaueren Blick auf die Karte. Jetzt war mir auch klar, was mein Mann meinte. SO weit aufs Land wollte ich eigentlich nicht. Unweigerlich mussten wir uns fragen, ob und wie sich das mit unseren Arbeitsplätzen vereinbaren lässt. Wir arbeiten zwar beim gleichen Arbeitgeber, haben aber unterschiedliche Arbeitszeiten. Eine Fahrt ins Büro würde dann mindestens 45 Minuten in Anspruch nehmen (bei guten Verkehrsverhältnissen).Auch stellt sich die Frage nach dem Kita Platz des Kindes. Wir sind in einer wunderbaren, kleinen Einrichtung (Elterninitiative, weniger als 40 Kinder, montessoriorientiert). Ich hatte in den letzten Tagen schon mit der Leiterin gesprochen. Das Kind dürfte seinen Platz behalten, auch wenn wir nicht mehr auf dem Stadtgebiet wohnen. Allerdings wäre das ein Anfahrtsweg von deutlich über einer Stunde im morgendlichen Berufsverkehr. Die Alternative wäre der Dorfkindergarten, direkt neben dem Haus. Das klingt wie die perfekte Lösung. Aber zum Einen liegt mir das reformpädagogische Konzept unserer jetzigen Kita sehr am Herzen und zum Anderen tut mir es mir so leid das Kind einem erneuten Kita Wechsel auszusetzen.
Trotzdem lässt uns das Haus nicht los. Am Wochende bersprachen wir mit Teilen der Familie unserer Vorhaben. Glücklicherweise haben wir in der Familie einige Leute „vom Fach“, die uns beratend zur Seite stehen können. Gleichzeitig wurde uns noch einmal bewusst, wie umfassend und komplex das Thema ist. Hanz ehrlich, ich wurde noch nie zuvor in meinem Leben gefragt ob die Heizung „schwerlast“ ist.Gestern rief mein Mann den Makler an. Am Freitag werden wir uns das Haus ansehen. Und dann? Irgendwie hoffe ich, dass wir es doof finden werden. Dann müssen wir die schwere Entscheidung über den Wohnortwechsel (noch) nicht treffen. Allerdings vermute ich, dass wir nach der Besichtigung noch mehr Feuer und Flamme sind.
Bis dahin werde ich noch einige Male die Grundrisse anstarren, gedanklich Wände versetzen und Räume aufteilen. Das macht die Anspannung und Ungeduld nicht besser aber ich habe das Gefühl schon etwas tun zu können.

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