
Schon ziemlich lange trug ich auch den Gedanken/Wunsch in
mir eigene Lebensmittel anzubauen. Dabei steht gar nicht so sehr der Bio-Gedanke
in Vordergrund. Ich finde es toll, wenn man die Ergebnisse der eigenen Mühe
sieht. Und was eignet sich da besser, als eigene Lebensmittel anzubauen?
Inspiriert wurde ich bin von einem Pin auf Pinterest: Kartoffeln in der Tonne. Gepinnt hatte ich ihn schon Ewigkeiten.
Dieses Jahr sollte es
endlich so weit sein. Noch im Winter begann ich meine Recherchen wie man das
genau macht, Kartoffeln in einer Tonne anbauen. Anfang März schickte ich dann
den Liebsten in den Baumarkt mit folgender Einkaufsliste:
- Tonne (sehr groß, mit Deckel)
- robuster Pflanzenroller
- viel Erde
- Anzuchtkartoffeln
Ja, die Anzuchtkartoffeln waren nicht nötig. Einfache,
keimende Kartoffeln hätten es auch getan. Leider war unser Kartoffelvorrat
aufgegessen und ich hatte nicht die Geduld zu warten, bis sich Keime an den
Supermarktkartoffeln bildeten.
Also los geht’s. Mit roher Gewalt und unpassendem Werkzeug
bohrte ich Löcher in den Boden der Regentonne um Wasser abfließen zu lassen.
Den
Liebsten nötigte ich den Deckel der Tonne umgedreht auf den Pflanzenroller zu
schrauben – zum Auffangen des Wassers aus den Löchern der Tonne. Damit der
Deckel nicht kippt, wurden kleine Holzstücke zur Stütze mit untergeschraubt. Warum der Pflanzenroller? Weil trotz der Tatsache, dass unser Balkon recht groß ist, ich mir nicht sicher bin, ob die Tonne immer an der gleichen Stelle stehen kann. Tragen wollte ich die Tonne natürlich auch nicht. Außerdem ließ sich so der Decke sicher verschrauben.
Da es noch recht kalt war, verschob ich das Einsetzen der
Kartoffeln. Auf der Anleitung der Anzuchtkartoffeln stand, dass diese nicht
unter 8°C in der Erde stecken sollen. Da mir klar war, dass sie weiter keimen
würden, nahm ich sie aus dem Netz und ließ sie in leere Eierkartons umziehen.
So konnten sich die Keime nicht verhaken und auseinanderbrechen.
Als dann Ende März die Temperatur sich langsam aber
kontinuierlich (auch Nachts) über die 5°C bewegte bereitete ich die Tonne
weiter vor. Um Staunässe zu vermeiden wollte ich noch eine Drainageschicht in
der Tonne haben. Ausreichend Steine waren leider nicht zur Hand, aber dafür
trockene Zweige.
Über die Zweige legte ich noch Küchenrolle, damit die Erde
nicht einfach durch die Zweige fällt. Darüber kam dann eine dünne Schicht Erde
und dann eeeeendlich die ersten Kartoffeln.
Diese wurden denn wieder von Erde bedeckt. Nach einigen
Tagen zeigten sich dann die ersten grünen Spitzen.
Als diese ca. 10cm aus der
Erde ragten, legte ich neue Kartoffeln nach und bedeckte diese wieder mit Erde.
Das wiederholte ich einige Male bis die Tonne voll war.
Soweit, so gut. Jetzt schien es ganz schnell zu gehen. Nach ein paar Tagen war schon ziemlich viel grün zu sehen:
Jetzt machte sich auch der Pflanzenroller unter der Tonne so richtig bezahlt. Die schwere Tonne hätte ich nicht heben können. Da die Pflanzen nicht abknicken sollten, musste ich sie fixieren. Dafür rollte ich sie eine Ecke.
Da stehen sie seitdem und wachsen vor sich hin. Gelegentlich gieße ich und fixiere lange Triebe. Inzwischen hat die Pflanze auch einige Blüten. Wenn ich das richtig verstanden habe, muss ich die Pflanze weiter in Ruhe lassen, bis die Blätter welk werden. Dann kann geerntet werden.
Ich habe etwas Bedenken, dass ich zuviele Kartoffeln in die Tonne gesetzt habe und die Kartoffeln nicht genug Platz haben um zu wachsen. Jetzt kann ich aber nur abwarten. Ich bin tierisch gespannt, ob und wieviel ich ernten kann!
Mit meinem ersten größeren Urban Gardening Projekt gehe ich auch direkt zur Linkparty Einfach - nachhhaltig - besser leben!
Da wir hiermit einen meiner Pinterest Pins umgesetzt haben, wandert dieser Post direkt zu One Pin a Week von Lillesol und Pelle.
Falls jemand neugierig ist, was ich sonst noch so alles auf Pinterest gesammelt hat, darf man mich dort gern besuchen.